Erneuerbare Energien Österreich

Erneuerbare Energien in Österreich: Potenziale und Perspektiven für eine nachhaltige Zukunft

Mit einem derzeitigen Anteil von rund 76,2 Prozent erneuerbarer Energien am heimischen Stromverbrauch setzt Österreich bereits wegweisende Impulse für eine klimaneutrale Zukunft. Um bis 2030 die inländische Stromgewinnung zu 100% aus erneuerbaren Quellen realisieren zu können, müssten jedoch alle Möglichkeiten optimal ausgeschöpft werden. Während bis dato die Wasserkraft in Österreich am stärksten ausgebaut ist, liegen bei der Sonnen- und Windenergie künftig die größten Chancen der Energiewende. Doch wo genau liegen die Potenziale und Herausforderungen in der nationalen Energieerzeugung?

Wasserkraft als Spitzenreiter der Erneuerbaren

Einheitliche Maßnahmen und breite gesellschaftliche Zustimmung sind zweifellos entscheidend für die Energiewende. Abgesehen von den physikalischen Gegebenheiten spielen weitere Faktoren eine Schlüsselrolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Österreich. Laut aktuellen Daten der Energiebehörde E-Control stammten mit 39,1TWh etwa drei Viertel des erneuerbaren Stroms im Jahr 2022 aus Wasserkraft. Die restliche erneuerbare Stromerzeugung verteilte sich auf 7,3TWh Windkraft, 3,5TWh Photovoltaik und 3,1TWh Biomasse. Die Wasserkraft steht jedoch aufgrund des zunehmenden Extremwetters durch den Klimawandel vor bedeutenden Herausforderungen. Demzufolge liegen die vielversprechendsten zukünftigen Energiepotenziale erneuerbarer Quellen in Wind- und Photovoltaikanlagen (siehe dazu: Ausbauziele – Entwurf Nationaler Energie- und Klimaplan).

Umfangreicher Ausbau der Windkraft notwendig

Im Jahr 2022 gab es in Österreich 1.371 Windkraftanlagen, die insgesamt 8,2 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugten. Damit konnten 11 Prozent des heimischen Strombedarfs gedeckt werden. Die mit diesen Anlagen eingesparten CO2-Emissionen entsprechen dem Ausstoß von 1,7 Millionen PKW. Trotz kontinuierlich wachsender Leistung und ihres potenziell großen Beitrags stoßen Windanlagen bei AnwohnerInnen oft auf begrenzte Akzeptanz und werden häufig als störend im Landschaftsbild empfunden.

Auch geografische Unterschiede und mangelnde Akzeptanz stellen die Windkraft in Österreich vor Herausforderungen. Während Niederösterreich und angrenzende Regionen die meisten Windkraftanlagen aufweisen, sind in westlichen Gebieten wie Vorarlberg, Tirol und Salzburg vergleichsweise wenige Anlagen vorhanden. Um die Ziele des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) bis 2030 zu erreichen, müssten in Österreich 1.500 zusätzliche Windräder aufgestellt werden.

Österreichs Photovoltaik-Ausbau im Vormarsch

Photovoltaik spielt eine Schlüsselrolle bei der EAG-Zielerreichung. Laut dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) ist die installierte Photovoltaikleistung in Österreich stark gestiegen und bietet erhebliches Entwicklungspotenzial.

Insbesondere kleine Anlagen auf privaten Gebäuden bergen laut Experten ein großes Energiepotenzial. Gemäß einer Berechnung von Reinhard Haas, Professor für Energiewirtschaft an der TU Wien, könnte eine durchschnittliche PV-Anlage 50 Prozent des jährlichen Strombedarfs eines Haushalts abdecken. Das BMK meldet einen signifikanten Anstieg der jährlichen Neuinstallationen in den letzten Jahren. Allein 2022 gab es einen Rekordzuwachs von etwa 1.010 MWpeak, wodurch die gesamte installierte Leistung auf 3,8 GWpeak anstieg.

Vielfältige Chancen: Von Dächern bis zu urbanen Räumen

Neben großen Wind- und PV-Parks erkennen Fachleute erhebliche Energiepotenziale, insbesondere in urbanen Flächen. Dachflächen von Ein- und Zweifamilienhäusern bieten nutzbaren Raum, der im Vergleich zu großen Windparks meist besser akzeptiert wird. Auch bereits versiegelte Flächen bieten Potenzial. Zum Beispiel könnten Gehwege, Autobahnen und Schallschutzwände im Verkehrssektor mit PV-Anlagen überdacht werden. Agrar-PV-Anlagen auf großen Freiflächen sowie die Überdachung urbaner Räume könnten weitere Möglichkeiten bieten. Die Umwandlung von Dachflächen in PV- Dachgärten könnte nicht nur Energie liefern, sondern auch dem „urban heat island effect“ entgegenwirken und so unsere Städte kühlen.

Für die Energiewende sind Batteriespeicher unerlässlich

Österreich liegt auf Kurs, bis 2030 seinen Strombedarf vollständig aus erneuerbaren Quellen abdecken zu können. Während Windkraft mit Herausforderungen kämpft, bietet Photovoltaik auf privaten Gebäuden und in urbanen Räumen verstecktes Potenzial. Die Nutzung dieser vielfältigen Potenziale, von traditionellen Windparks bis zu innovativen PV-Dachgärten, wird dabei entscheidend sein.

Die Energiewende erfordert jedoch auch den Ausbau des Stromnetzes und die Weiterentwicklung der Speichertechnologie, da erneuerbare Energien wie Wasserkraft, Wind- und Photovoltaikstrom nicht konstant verfügbar sind. Batteriespeicher sind eine vielversprechende und gleichzeitig notwendige Lösung, um das Stromnetz zu stabilisieren und erneuerbare Energien zu fördern und die Energiewende maßgeblich voranzutreiben. PIADENO® digitalisiert die freien Kapazitäten von Energieanlagen und schafft virtuelle Kraftwerke, die Mehrwert bieten, indem sie die Flexibilität von Erzeugungs-, Verbrauchs- und Speicheranlagen nutzen. Im Q4/2022 nahm PIADENO® eine 2,6 MWh Megabatterie in Kärnten in Betrieb, ein bedeutender Schritt in Richtung nachhaltiger Energiewende.